Der Eichenprozessionsspinner

 

zu Abb. 1: Das ist der Eichenprozessionsspinner. Ein kleiner unscheinbarer Falter, dessen Brut es ganz schön in sich hat.
zu Abb. 2: Diese kleinen Raupen sind für uns und unsere Tiere extrem gefährlich. Wie der Name schon sagt findet man ihn auf und an Eichen. Nach der Paarung legt der Falter in einem Nest in den Baumkronen seine 100 bis 200 Eier. Braun getarnt überwintert das Gelege. Im April/Mai schlüpfen die kleinen Raupen. In den ersten zwei Larvenstadien ist die Raupe noch ungefährlich. Im dritten Larvenstadium wachsen der Raupe so genannte Brennhaare, die die Raupe bei Gefahr absondern können. Voll ausgebildete Eichenprozessionsspinnerraupen besitzen ca. eine halbe Million giftiger Brennhaare.
zu Abb. 3+4: Ab Juni bauen Eichenprozessionsspinnerraupen ihre typischen Gespinstnester in Astgabeln und an Eichenstämmen. Die Nester dienen den Eichenprozessionsspinnerraupen zur Häutung. Mit Kot und alten Larvenhäuten gefüllt erreichen die Raupennester der Eichenprozessionsspinner eine Größe von bis zu 1,5 Metern. Aus den Gespinstnestern wandern die Prozessionsspinner nachts in mehreren Reihen (15-30 Raupen) von bis zu zehn Metern Gesamtlänge kolonnenartig in die Baumkrone zur Nahrungsaufnahme und kehren im Morgengrauen in die Nester zurück.
Ende Juni / Anfang Juli beginnt die Verpuppung der Eichenprozessionsspinnerraupen in den Gespinstnestern, die etwa 20 bis 35 Tage andauert. Die ovalförmigen Kokons sind dabei dicht aneinander gebaut. Die Gifthaare werden während des Verpuppungsprozesses zwar abgestossen, jedoch in die Kokons mit eingewoben. Aus diesem Grund bleiben die Nester der Eichenprozessionsspinner als massive Gebilde aus Kotrückständen, Häutungshüllen und Spinnfäden noch zum Teil nach Jahren gefährlich.

Gesundheitsrisiken durch Eichenprozessionsspinner

Ab dem dritten Entwicklungsstadium, unmittelbar mit der 2. Häutung, bilden sich Brennhaare mit minimalen Widerhaken. Kommen Brennhaare, Nester oder Kokonreste der Eichenprozessionsspinner in Kontakt mit Haut und/ oder Schleimhäuten des Menschen, entfaltet das Eiweißgift Thaumetopein seine biochemische Reizwirkung und kann Symptome wie Raupendermatitis, Hautausschlag, allergische Reaktionen sowie Entzündungen der Augenbindehaut, des Rachens, der oberen Luftwege sowie andere Krankheitsbilder verursachen.

Verbreitung in Deutschland

Spätestens seit den extrem heissen Sommern der Jahre 2003 und 2006 verbreitet sich der Eichenprozessionsspinner ziemlich rasant.

Bilder (c)
Abb 1: Gyorgy Csoka, Hungary Forest Research Institute,
Bugwood.org
Abb 2: Accipiter_R. Altenkamp, Berlin www.de.wikipedia.org
Abb 3: Stoeberhai www.de.wikipedia.org
Abb 4: Falko Seyffarth ("FWHS") www.de.wikipedia.org
Bindehaut: P33tr www.de.wikipedia.org
Raupendermatitis: Daniel Ullrich, Threedots
www.de.wikipedia.org

Infoblatt der Senatsverwaltung für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz und der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung